Caloric Restriction: Weniger Kalorien, länger leben

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Ein längeres Leben durch Caloric Restriction – kann man so auch der Hautalterung entgegenwirken?

Auf der Suche nach dem Jungbrunnen

Der Wunsch nach Unsterblichkeit zieht sich durch die Geschichte der Menschheit. Unter den vielen verschiedenen Ansätzen zur Lebensverlängerung hat in den letzten Jahren die Praxis der Kalorienreduktion (Caloric Restriction, CR) viel Aufmerksamkeit erhalten.

Erste Hinweise lieferten schon Studien in den dreissiger Jahren von Clive McKay, einem US-amerikanischen Biochemiker und Gerontologen. In Versuchen mit Ratten konnte er zeigen, dass Tiere mit einer vollwertigen aber um 50% kalorienreduzierten Diät fast doppelt so alt wurden wie Tiere, die nach Herzenslust fressen durften. In den nachfolgenden Jahren konnte dieses Phänomen auch bei Hunden und Affen beobachtet werden.

Funktioniert Caloric Restriction auch beim Menschen?

Eine Verdoppelung der Lebenserwartung durch Kalorienreduktion um 50%? Das funktioniert natürlich beim Menschen nicht. Studien zeigen aber, dass eine vollwertige Diät mit weniger Kalorien klar zu einer Verbesserung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, ungünstigen Blutfettwerten und ähnlichen Indikatoren führt. So versuchen die sogenannten CRONies (Caloric Restriction with Optimal Nutrition) eine extreme Diät zu halten mit 10 – 25% weniger Kalorien. Nicht mit dem Ziel, Gewicht zu verlieren, sondern länger und gesünder zu leben.

Es gibt eine Vielzahl von Fakten, die diese Theorie beim Menschen unterstützen. Das Fasten ist Bestandteil vieler Religionen und dürfte ähnliche positive Effekte zeigen. Weiter ist bekannt, dass die Einwohner der Insel Okinawa vier- bis fünfmal so viele Hundertjährige hat wie andere Industriestaaten. Grund dafür soll die spezielle Diät sein mit viel Fisch und Gemüse, aber auch mit 20% weniger Kalorien als im restlichen Japan. In Europa führte die Lebensmittelknappheit während und nach dem zweiten Weltkrieg zu einer drastischen Abnahme von Herzinfarkten. Später, nachdem eine normale Lebensmittelversorgung wiederhergestellt war, nahm auch die Rate der koronaren Herzkrankheit wieder zu.

Wie funktioniert die Anti-Aging Wirkung von Caloric Restriction?

In der Mibelle Biochemistry haben wir uns intensiv mit den biochemischen Vorgängen in den Zellen auseinandergesetzt, die im Zusammenhang stehen mit Caloric Restriction und körperlicher Anstrengung. Eine zentrale Rolle spielt dabei der sogenannte Transkriptionsfaktor FOXO. Ein Transkriptionsfaktor kann Gene an- und abschalten, in diesem Fall für Abwehr- und Langlebigkeit. FOXO wird über das AMPK-Protein aktiviert (Abbildung unten, linke Seite), welches wie ein Energiesensor funktioniert und vor allem bei körperlicher Anstrengung gebildet wird. So wird eine breite Anti-Aging Wirkung induziert.

Eine weitere wichtige Rolle spielt zudem das Anti-Aging Hormon Klotho, das benannt wurde nach der griechischen Schicksalsgöttin. Es wurde 1997 in Mäusen entdeckt, die durch einen Mangel an Klotho sehr schnell alterten. Hohe Klotho-Konzentrationen in den Zellen sorgen wie körperliche Bewegung dafür, dass der Transkriptionsfaktor FOXO aktiv bleibt.

Interessanterweise kann eine hohe FOXO Aktivität aber auch durch Caloric Restriction erreicht werden: Durch die kalorienarmen Diät wird nur wenig Insulin freigesetzt und damit bleibt der Insulin/IGF-Rezeptor frei. Dies führt dann zu einer Aktivierung von FOXO. Umgekehrt inaktiviert eine hohe Kalorienzufuhr den Faktor FOXO (Abbildung oben, rechte Seite). Bei einer kalorienreichen Diät wird viel Insulin ausgeschüttet, welches dann an den Insulin/IGF-Rezeptor bindet. Dadurch wird FOXO inaktiviert und der Alterungsprozess schreitet voran.

Von der Caloric Restriction Theorie zur Anti-Aging Creme

Wir alle wissen, dass eine vollwertige, kalorienreduzierte Diät und regelmässiger Sport gesund sind und uns helfen alt zu werden. Wir haben nun auch verstanden (mindestens teilweise!), wie diese Diät und der Sport sich biochemisch in unserem Körper auswirken. Daher kann man sich nun auch die Frage stellen: Gibt es nicht eine Substanz, die genau die gleichen biochemischen Abläufe in unseren Zellen induziert, ohne dass wir Sport treiben und Diät halten müssen? Und kann man auf dieselbe Weise auch der Hautalterung entgegenwirken?

Anti-Aging mit Schneealgen

Es stellte sich heraus, dass das tatsächlich so ist. Mit einem Extrakt aus Schneealgen konnten wir zum Beispiel zeigen, dass in alten Hautzellen das Energiesensor-Protein AMPK wieder aktiviert und das Anti-Aging Hormon Klotho erhöht werden kann. In klinischen Studien führte der Schneealgenwirkstoff zu einer deutlich stärkeren, glatteren Haut mit besseren Feuchtigkeitswerten und verminderten Altersflecken.

„Caloric Restriction Mimetic Anti-Aging“ ist ein komplett neuer Ansatz für die Kosmetik. Als ganzheitliche Konzept bietet es einen nachhaltigen Effekt puttygen download , indem nicht nur einzelne Symptome bekämpft werden, sondern das Altern der Hautzellen insgesamt verlangsamt wird. Von noch grösserer Bedeutung ist dieser Ansatz jedoch im Bereich Nutraceuticals. Wobei hier nicht die eigentliche Lebensverlängerung im Vordergrund steht, sondern die Verbesserung der Lebensqualität. Ganz im Sinne von „Healthy Aging”: adding life to the years and not years to the life.

Der Jungbrunnen von Lucas Cranach dem Älteren, 1546