Durch das Recyceln des CO2 wird einerseits die Treibhausgas-Emission gesenkt undandererseits spart die Mibelle Group im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel herkömmlich produzierten Alkohol ein, für dessen Produktion normalerweise Pflanzen wie Zuckerrohr oder Zuckerrüben nötig sind. Damit wird weniger landwirtschaftliche Anbaufläche notwendig, und es bleibt mehr Platz für die natürliche Artenvielfalt. Die innovative Umstellung schützt also die Umwelt und schont wertvolle Ressourcen. Dieser signifikante Beitrag zur Nachhaltigkeit wurde im Ökobilanz-Bericht der Carbotech AG nachgewiesen.
Wie wird aus Treibhausgas industriellen Alkohol gewonnen?
Um aus Treibhausgas industriellen Alkohol zu gewinnen, startete die Mibelle Group vor zwei Jahren eine Zusammenarbeit mit dem Start-Up LanzaTech. CO2 wird heute an vielen Stellen in die Atmosphäre abgegeben, zum Beispiel in der Stahlindustrie, in Müllverbrennungsanlagen, aber auch wenn wir Erdöl zum Heizen verwenden. LanzaTech hat einen Weg gefunden, aus diesem CO2 über einen Fermentationsprozess (Gärung), der zum Beispiel auch zum Bierbrauen verwendet wird, Alkohol herzustellen. Beim CO2-Recycling werden Mikroorganismen verwendet, die in der Lage sind, das Kohlenoxid direkt in Alkohol umzuwandeln. Der Alkohol wird in Tanks gespeichert und für Wasch- und Reinigungsmittel eingesetzt. [Prinzip des Mengenausgleichs]
Nächster Meilenstein: Verpackungen aus CO2-Recycling
Die Mibelle Group sieht grosses Potenzial für die neuartige Technologie des CO2-Recyclings. Der aus dem recycelten CO2 gewonnene Alkohol soll mittelfristig die gesamte Menge an herkömmlich hergestelltem Alkohol im Bereich Wasch-, Putzmittel und Kosmetik ersetzen. Die Technologie soll jedoch nicht nur für Produkte, sondern auch für deren Verpackung genutzt werden, die zum grossen Teil aus PET und PE bestehen. Für die Herstellung dieser Kunststoffe lässt sich Erdöl verwenden – oder eben Alkohol aus CO2-Recyling.
Der WWF unterstützt die neuartige Technologie ebenfalls. «Der Einsatz von fossilen Energieträgern muss vermieden werden. Wo dies nicht möglich ist, ist es sinnvoll, Treibhausgase in Produkte einzuschliessen, damit die Gase das Klima nicht zusätzlich erhitzen. Kann mit der Herstellung solcher Produkte zudem Landfläche für den Anbau von Rohstoffen eingespart werden, bleibt mehr Platz für die natürliche Artenvielfalt. Beides trägt zum langfristigen Erhalt unserer Lebensgrundlagen bei» hält Christoph Meili, Fachmann für Ökobilanzen beim WWF Schweiz, fest.
Im ersten Schritt wird aus produktionstechnischen Gründen das Prinzip des Mengenausgleichs angewendet.