Wir haben uns bei der Mibelle Group Home Care vertieft mit diesem Thema auseinandergesetzt, denn mit unserem Kerngeschäft „Waschen und Reinigen“ stossen auch wir im gesättigten Schweizer Markt an unsere Grenzen.
Auf dem Markt gelten zur Zeit folgende drei Methoden agilen Arbeitens als die Erfolgsfaktoren, welche Unternehmen zu einer innovativen Unternehmenskultur führen sollen:
Unter Scrum versteht man ein Vorgehensmodell im Projekt- und Produktmanagement. Ziel ist die schnelle und kostengünstige Entwicklung hochwertiger Produkte entsprechend einer formulierten Vision. Die Aufgabe wird dabei in kleine Arbeitspakete strukturiert und Fortschritte sowie Hindernisse sichtbar festgehalten.
Holokratie hingegen ist ein Organisationsverfahren, in dem Entscheidungsfindungen transparent gestaltet werden, um anpassungs- und wandlungsfähig zu bleiben. Jeder darf sich ins Unternehmen einbringen und nimmt dort eine Rolle ein.
Bei der dritten Methode Design Thinking arbeiten Menschen unterschiedlicher Disziplinen in einem die Kreativität fördernden Umfeld. Gemeinsam werden Fragestellungen entwickelt, die Bedürfnisse und Motivationen von Menschen berücksichtigt. Anschliessend werden Konzepte entwickelt, die mehrfach geprüft werden. Das Verfahren orientiert sich an einer Kombination aus Verstehen, Beobachtung, Ideenfindung, Verfeinerung, Ausführung und Lernen.
Die Idee dieser agilen Arbeits-Methoden haben alle den Ansatz, dass Hierarchien verschwinden und jeder Einzelne durch seine Partizipation stärker an der Gesamtentwicklung des Unternehmens teilnimmt. Dieses gemeinschaftliche Arbeiten fördert die Kreativität, die Motivation und die Selbstverantwortung.
Bei Mibelle Group Home Care haben wir uns für die Design Thinking – Methode entschieden. Besonders gut daran gefallen hat uns, dass der Mensch als Konsument ins Zentrum gestellt wird und es keine Management Methode sondern eine Denkweise ist. Dies passt hervorragend zu der bereits vor ca. 2 Jahren lancierten Initiative „Customer Centricity“ bzw. Polaris, wie sie bei uns heisst.
Um das Handwerk der Design Thinking Methode zu erlernen, sind wir die Zusammenarbeit mit der Agentur IDEO in München eingegangen und damit in eine neue Welt eingetaucht. Flexible Räumlichkeiten, bunt gemischte Teams und spielerisches Chaos. Das war unser erster Eindruck von Design Thinking. Doch bald stellten wir fest, dass dahinter ein konkreter Zeitplan steht, bei dem von der Kundenbefragung bis zur Präsentation von Prototypen alles detailliert geplant ist.
Das von uns definierte Projektteam wurde für einige Tage komplett vom Arbeitsalltag befreit. Es hat sich intensiv mit der Problem-Definition beschäftigt und versucht, das wahre Problem durch Konsumenten-Insights, also aus Sicht des Kunden, herauszufinden. Dabei liegt die Kunst darin, Ideen nicht schon frühzeitig auszuschliessen. Beispielsweise durch Fixierung auf Zahlen oder einer frühzeitigen Urteilsbildung.
Entstanden sind unzählige Ideen, die aufeinander aufbauen. In einem nächsten Schritt, wurden diese Ideen durch das Projektteam und die Auftraggeber studiert und bewertet. Sieben Konzepte wurden anschliessend auserwählt, an denen weitergearbeitet und für welche erste Prototypen gebaut wurden.
In den kommenden Monaten werden wir die Auswahl weiter einschränken. Wir werden noch zwei bis drei der sieben mit IDEO entwickelten Ideen weitertreiben und deren Marktfähigkeit testen. Dabei sind wir gefordert, die nötige Immunität gegen Fehlschläge aufzubauen. Die grösste Herausforderung wird jedoch darin liegen, das Konzept des Design Thinkings – der Kunst der kreativen Problemlösung – in der Organisation zu etablieren und selbstständig in anderen Produktkategorien durchzuführen.