Mikroplastik in der Kosmetik: Die Mibelle Group setzt auf Alternativen

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Mikroplastik sind kleinste Plastikteile, die verbreitet in der Kosmetikindustrie in Produkten wie z.B. Gesichtspeelings und Makeup eingesetzt werden. Während einige mit blossem Auge zu erkennen sind, liegen andere im winzigen Mikrometerbereich. Umweltschützer warnen, dass Mikroplastik das Wachstum von Fischen und anderen Wassertieren behindern können. 

Behörden, Universitäten, NGOs und die Kosmetikindustrie haben die Auswirkungen von Mikroplastik auf die Umwelt untersucht. Sie sind zu dem Ergebnis gekommen, dass viele im Haushalt verwendete Kunststoffe einschliesslich Mikroplastik zur Meeresverschmutzung beitragen. Winzige Plastikteile in Kosmetikprodukten gelangen in die Meere und werden von Meerestieren verschluckt. Sie reichern sich in den Eingeweiden von Muscheln und Fischen an, da die Tiere sie für Nahrung halten. Forscher haben an vier Offshore-Standorten Zooplankton gesammelt und untersucht. Sämtliche Proben haben Rückstände von Mikroplastik wie Polyethylen, Polypropylen und Polyacrylate gezeigt. Allerdings stammt ein grosser Teil dieser Mikropartikel aus dem Abrieb von Reifen oder Synthetikkleider in der Waschmaschine.

Der Anteil aus der Kosmetik ist gering

Mikrokügelchen und andere Mikroplastik aus der Kosmetik machen einen kleinen Teil der Meeresverschmutzung mit Mikroplastik aus. Studien zufolge stammen 0,1 % bis 4,1 % der Meeresverschmutzung mit Mikroplastik in Europa aus Kosmetikprodukten. (4,1 % entsprechen 2.400 – 8.600 Tonnen Plastik, die jedes Jahr in die Meeresumwelt gelangen.). Geht man nach dem Gewicht, so handelt es sich bei den meisten Kunststoffen in den Weltmeeren um grössere Trümmerteile wie z. B. Fischereiausrüstung, Flaschen und Plastiktüten. Woher die Teile stammen ist schwer zu ermitteln. Denn Strömungen und die Gezeiten tragen Mikroplastik von seinem Ursprungsort aus lange Strecken durch die Meere.
Bei Haar- oder Hautpflegeprodukten sowie in Sonnenschutzmitteln setzt die Kosmetikindustrie meistens wasserlösliche synthetische Polymere ein. Sie wirken als Verdickungsmittel, zum Halt bei Stylingprodukten oder pflegen Haut und Haare. Diese Polymere bilden keine Partikel und werden in der Umwelt abgebaut.

Schadet Mikroplastik auch unserer Gesundheit?

Bisher gibt es noch keinen schlüssigen wissenschaftlichen Beweis, dass Mikroplastik für Menschen gesundheitsschädlich ist, wenn es durch Fisch in der Nahrungskette weitergetragen wird. „Es wurden keine Studien identifiziert, die sich mit den möglichen Auswirkungen von Mikroplastik, das von Menschen über die Nahrungskette aufgenommen wird, auf die menschliche Gesundheit befassen“, stellt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit in einer Sicherheitsbewertung fest.

Mibelle Group ersetzt Mikroplastik mit natürlichen Alternativen

Die Mibelle Group hat sich Anfang 2014 nebst vielen grossen Kosmetikunternehmen freiwillig verpflichtet, Mikroplastik schrittweise aus ihren Produkten zu verbannen. Die entwickler setzen natürliche Alternativen wie Bimsstein, Jojoba-Kügelchen, Aprikosenkerne, gemahlene Nussschalen und Salz ein, die die Tier- und Pflanzenwelt des Meeres nicht schädigen.

Neue Gesetze gegen Mikroplastik in Kosmetik

Die US-amerikanischen Kosmetikverbände haben die Produktion von Körperpflege- und Kosmetikprodukten mit Mikroplastik ab Juli 2017 verboten. Grossbritannien hat kürzlich ein neues Gesetz zum Schutz der Wasserstrassen verabschiedet. Dieses verbietet die Produktion von Kosmetik mit Mikroplastik ab dem 1. Januar 2018 sowie den Verkauf entsprechender Produkte ab dem 30. Juni 2018.
Cosmetics Europe, der Fachverband der Kosmetik- und Körperpflegemittelindustrie der EU, empfiehlt seinen Mitgliedern die Abschaffung von Mikrokügelchen in „abwaschbaren Kosmetik- und Körperpflegeprodukten zu Peeling- und Reinigungszwecken“ bis 2020.