Trends 2016 im Banne der Technik

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Hier ist er nun also, der zweite Teil unserer kleinen Serie „Trends 2016“.

Im ersten Teil haben wir kurz zurückgeschaut – auf ein ereignisreiches, bewegendes Jahr 2015 und uns mit der (digitalen) Gesundheit der Zukunft beschäftigt. Nun wollen wir nochmals einsteigen in die spannende Welt der Trends und welche Themen uns wohl im 2016 und in den nächsten Jahren begleiten werden. Mit Schlagwörtern wie Autonome Autos, Internet der Dinge (IoT) und Drohnen fokussieren wir uns in dieser Serie auf den Bereich Technik. Und da diese Veränderungen in unser aller Alltag Einzug halten werden, betrifft es uns alle. Uns als Mibelle Group, Industrie und Gesellschaft und Sie als Privatperson.

Massenphänomen: fliegende Multicopter

Drohnen sind unbemannte Flugobjekte und bis vor kurzem vor allem bekannt aus dem militärischen Gebrauch. Die Nutzung im zivilen Bereich nimmt rasant zu und soll vielfältig sein. So sollen Drohnen als Lieferbote für Post, Amazon, Google etc, dienen, als Überwacher z.B. in Australien in Küstennähe Hai-Alarm schlagen, in Afrika in eigens für Drohnen erbaute Drohnen-Flughäfen Medikamente und kleinere Handelsgüter in schwer zugängliches Gebiet bringen und somit wirtschaftliche und gesundheitliche Schwierigkeiten im Land verbessern/überwinden. Schon an der letztjährigen CES 2015 hatte die Airdog-Drohne viel Aufmerksamkeit erregt. Die fliegende Drohne steuert sich selbst und folgt dem Anwender automatisch. Bis jetzt handelt es sich hauptsächlich um Prototypen, viele Hersteller gehen nun langsam in die Produktion von Serienmodellen. Dass teilweise noch Optimierungs-Bedarf ansteht, hat der Österreichische Skirennfahrer Marcel Hirscher auf eindrückliche Art und Weise erlebt: beim Nacht-Slalom von Madonna di Campiglio (I) krachte eine Drohne während seiner Fahrt unmittelbar hinter ihm auf die Piste (!). Weil der Gebrauch dieser Multikopter – manche bevorzugen diese Bezeichnung mit der Begründung, der andere Begriff erinnere zu sehr an ein militärisches Gerät, immer gleich auch die Frage um Rechtslage und Datenschutz mit sich zieht, hat in der Schweiz das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) aus seiner Seite die wichtigsten Regeln veröffentlicht.

Mobilität der Zukunft – das vernetzte Auto

Die Automobil-Industrie macht nebst etlichen Projekten zu Elektromobilität und Nachhaltigkeit mit selbstfahrenden (autonomen) und vernetzten (connected) Fahrzeugen von sich Reden. Die Schweizer Ideenschmiede Rinspeed um den Auto-Visionär Frank M. Rinderknecht feiert an der diesjährigen CES mit dem hybriden Sportwagen „Σtos“ eine Weltpremiere. Im Selbstfahr-Modus faltet sich das Lenkrad auf Knopfdruck zusammen und zieht sich vollständig ins Armaturenbrett zurück. Auch Google arbeitet an einem selbstfahrenden Auto und testet den Prottypen auf Kaliforniens Strassen. Und selbst die Postautoschweiz AG testet seit Dezember in einem Piltoversuch auf einem Privatareal zwei elektrisch angetriebene, autonome Shuttle-Busse. Bereits im Frühling 2016 könnten diese Smart Shuttles Personen durch die Sittener Fussgänger- und Begegnungszonen befördern.
Der Connected Car ist zwar noch Zukunftsmusik, das Ziel aber klar: Verkehrsteilnehmer und Mobilitätssystem, die vernetzt sind und Informationen austauschen. So soll es weniger Unfälle und Staus geben. Jaguar Landrover erforscht eine Technologie zur Schlaglochwarnung. Andere Verkehrsteilnehmer sollen sofort gewarnt, die Strassenbauverwaltung informiert und Kosten für Reparaturen eingespart werden. Intelligente Navis und vernetzte Infotainment-Systeme gehören ebenfalls zu den Entwicklungsthemen rund um den Connected Car. Und ganz visionäre Vordenker sprechen davon, dass bis im Jahre 2030 die Ampeln, wie wir sie kennen, ein Auslaufmodell sein werden. Autos, Fussgänger und Radfahrer würden vernetzt sein, sodass der gesamte Verkehr gesteuert werden könne.

Mehr spannende Innovationen und Neuheuten für Auto-Freaks gibt es übrigens am Internationalen Autosalon in Genf. Traditionell die erste europäische Automesse des Jahres und mittlerweile gehört er zu den wichtigsten Automessen weltweit.

Smart Tech, ist das neue High Tech

Smart Living – Internet der Dinge (IoT = Internet of Things) – Connectivity. Und im 2016 soll es so richtig losgehen. So ziemlich alles, was elektrisch ist, soll in Zukunft vernetzt sein. Von der Heizungssteuerung über das Fahrradschloss bis hin zur Kaffeemaschine. Vor allem die Zukunft des Haushaltes soll vom Internet der Dinge geprägt sein. Dies unterstreicht auch das Focus-Motto an der diesjährigen Swissbau (Die Swissbau zählt zu den grössten Baumessen in Europa und ist alle zwei Jahre zentraler Branchentreffpunkt der Schweizer Bauwirtschaft). Bauknecht, ein international operierender Hersteller von Haushaltsgeräten, präsentierte ganze Produktserien von vernetzten Geräten, investierte letztes Jahr alleine fast 400 Millionen Franken in neue Technologien und bis Ende 2017 sollen nochmals für fast 800 Millionen Franken europäische Produktionsstätten für die Herstellung kommunikationsfähiger Geräte aufgerüstet werden.
Europa ist bereit für Nutzen und Vorteile von vernetzten Haushaltsgeräten und steht einer Anschaffung aufgeschlossen gegenüber. Zwei Drittel denken über einen Kauf vernetzter Hausgeräte nach, so die Ergebnisse einer repräsentativen, firmeneigenen Europa-Studie (Deutschland, Österreich, Schweiz, Dänemark und Belgien) von Bauknecht. Dies belegt auch eine Studie von Parks Associates (Parks Associates ist ein international anerkanntes Marktforschungs- und Beratungsunternehmen, das sich auf neue Technologieprodukte und Dienste für Verbraucher spezialisiert hat). Gemäss derer wollen sich 43% der Haushalte in Westeuropa in diesem Jahr ein vernetztes Haushalts-Gadget zulegen – das sind potentiell fast 50 Millionen Kunden.

Aber was heisst denn das nun konkret – Smart Home, Smart Living oder auch intelligentes Wohnen genannt? Einerseits werden immer mehr einzelne Haushalt-Geräte mit dem Smartphone und dem Internet verbunden – von der Zahnbürste über den Kühlschrank und die Waschmaschine bis hin zum Staubsauger. Zudem vernetzen sich die Geräte auch untereinander und können zentral gesteuert werden, etwa das Licht, die Heizung oder die Alarmanlage.
Der intelligente Kühlschrank hilft beispielsweise bei der optimalen Aufbewahrung von Lebensmitteln, die vernetzte Kaffeemaschine heizt automatisch beim Aufstehen schon auf, die smarte Waschmaschine stimmt die Arbeitszeit auf die günstigsten Stromtarife ab. Wie in den USA soll es sogar schon bald möglich sein, dass sie ihr Waschmittel selbständig nachbestellt. Schon heute gibt es das Kochfeld, das merkt, wenn Wasser oder Milch überzukochen droht und sich selbständig reguliert. Bei der gesamten Digitalisierung des Haushaltes steht der praktische Nutzen sowie auch die Ökologie im Vordergrund. So sollen laut Karin Frick, Forschungsleiterin des Gottlieb Duttweiler Instituts, vernetzte Geräte eine massgebliche Rolle bei der Energiewende spielen. Die Vernetzung braucht viel weniger Energie, Geräte müssen nicht dauernd am Strom hängen. Technik denkt mit und vergisst nicht wie wir Menschen. Wenn es um Energiesteuerung geht, arbeiten vernetzte Geräte weitaus effizienter als wir. Und anstatt Geräte zu ersetzen, reicht ein Update der Software – wie z.B. beim Tesla.

Das Jahr 2016 wird uns zeigen, welche Trends sich durchsetzen werden, welche Mega-Trends uns im Bereich Gesellschaft, Konsum und Wirtschaft beeinflussen und welche Macro- und Micro-Trends uns in Form von Produkten, Dienstleistungen und Denkweisen prägen werden. Wir von Mibelle Group beschäftigen uns tagtäglich mit gesellschaftlichen Strömungen und Trendscouting.